Die Serengeti in Ostafrika zählt zu den wertvollsten Naturschutzgebieten der Erde – und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) setzt sich dafür ein, dass das so bleibt. Der TIERFREUND schaut den Naturschützern bei der Arbeit zu.
Dieses Zebra fliegt. Jeder hier im Serengeti Nationalpark kennt es: In der schwarz-weiß gestreiften Propellermaschine sitzen Naturschützer und zählen die Tiere. Unter ihnen donnern Millionen von Hufen über die Savanne und wirbeln das trockene Gras auf. „Der Blick von hier oben auf die riesigen Herden von Gnus und Zebras ist einfach überwältigend“, schwärmt Christof Schenck. Ein stabiler Magen ist im Tierparadies allerdings von Vorteil – denn das fliegende Zebra streift stundenlang im Zick-Zack-Kurs über den Himmel, um möglichst alle Tiere aufzuspüren.
Auch Elefanten, Giraffen und Büffel werden aus der Luft gezählt. „Das ist ganz wichtig, um zu wissen, ob es im Laufe der Zeit mehr oder weniger Tiere gibt“, erklärt Christof. Der Biologe leitet die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF): Diese Naturschutzorganisation bemüht sich weltweit darum, die letzten großen Wildnisgebiete zu retten. „Wir können die Arten nur dort erhalten, wo sie leben – und nicht im Zoo“, betont Christof. Die Serengeti sei dafür wegen ihres Tierreichtums „ein absolutes Top-Gebiet“: Auf der Suche nach Gras wandern jedes Jahr bis zu zwei Millionen Gnus, Zebras und Gazellen durch die riesige Ebene und angrenzende Schutzgebiete. Ihre Jungtiere sind erst wenige Wochen alt, wenn die Wanderung in der Regenzeit beginnt. Doch auch sie laufen tapfer mit auf diesem lebenswichtigen, 3.000 Kilometer langen Trip.
„Dieses Tierspektakel gibt es nur noch hier,
Dr. Christof Schenck, ZGF-Geschäftsführer
weil ansonsten einfach der Platz fehlt.“
Die Tiere folgen dem Regen, der das Gras wachsen lässt, und wagen sich auch durch Flüsse voller Krokodile, um Nahrung zu finden. „Es ist ein einmaliges Erlebnis, wenn die gigantischen Herden am Horizont auftauchen und die Erde zu beben anfängt“, schwärmt der Biologe. Die Fülle an Pflanzenfressern lockt auch Löwen und Leoparden, Geparde und Hyänen an: Weltweit leben nirgends so viele große Raubtiere wie in der Serengeti!
Den gesamten Artikel aus dem TIERFREUND 09/2020 samt Interview mit Christof Schenck gibt es hier